RÖTHENBACH BEI ST.
WOLFGANG
Röthenbach, - die "Rodung am Bach", oder andere Deutung:
"am roten Bach", ging im 13. Jahrhundert aus Zeidlergütern
im Nürnberger Reichswald hervor.
Der Reichswald um Nürnberg war "Des Heiligen Römischen
Reiches Bienengarten". Röthenbach verdankt seinen Ursprung
der Zeidlerei. Ein Zeidlerhof lag im Bereich der heutigen Ortschaft,
ein anderer in der Nähe von Gugelhammer.
Von weiterer Bedeutung Röthenbachs war die Lage an der alten
Salzstrasse von Nürnberg in das Salzkammergut. Röthenbach
- eine Tagesreise vom Handelsknotenpunkt Nürnberg entfernt - wurde bald ein Rastplatz für die Fuhrleute dieser Strasse.
Mit ihrer schweren und wertvollen Ladung machten sie in den Röthenbacher Gasthöfen Station.
Bereits im späten Mittelalter nächtigten die Salzhändler in der "Alten Post". Ihre Fracht lagerten sie im Keller der Salzscheune. Der heutige Name der Strasse "Salzstadel" stammt von der erstmals 1200 urkundlich erwähnten Scheune.
Salz wurde damals nicht in der heutigen Form gehandelt, sondern in sogenannten "Salzscheiben". Die Literaturangaben über Gewichte und Abmessungen der Scheiben weichen voneinander ab. Wahrscheinlich wog eine Scheibe rund 100 kg. Eine Fuhre Salz waren 16 Scheiben.
Mit Fertigstellung des Ludwig-Donau-Main-Kanals erhielt der Ort mit
einer kleinen Lände Anschluss an das europäische Wasserstraßennetz.
Und er wurde wieder zu einem Rastplatz - diesmal für die Schiffsführes
des Kanals.
Der Namenszusatz "bei St. Wolfgang" deutet auf eine Verehrung
dieses Heiligen hin. Hinweise finden sich im Gauchsbachtal gegenüber
Schloss Gugelhammer.
Die Wasserkraft des Gauchsbachs (Kuckucksbach) nutzend, entstand auch
schon sehr bald eine Mühle mit Hammerwerk, in der Roheisen aus
der Oberpfalz verarbeitet wurde.
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