Bei meinen "Kanalfahrten"
an der Südrampe des Alten Kanals stiess ich zwischen Neumarkt
und Beilngries immer wieder auf Reste einer Eisenbahnstrecke: Die
noch aktive Anbindung des Bauunternehmens Max Bögl bei Schleuse 32, der
verlassene Bahnhof Greisselbach bei Schleuse 30, die Bahnhöfe
Berching und Beilngries,
Mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Nürnberg-Neumarkt und
der Verlängerung nach Regensburg 1871 wurde auch der Bau einer
Nebenbahnstrecke von Neumarkt nach Beilngries und darüber hinaus
nach Eichstätt diskutiert.
1886 begannen die Bauarbeiten an der Strecke Neumarkt-Beilngries-Dietfurt.
In Greisselbach war ein Abzweig nach Freystadt, in Beilngries eine
Verbindung zur Altmühlbahn nach Eichstätt vorgesehen.
Am 1. Juni 1888 konnten die Abschnitte Neumarkt-Beilngries und Greisselbach-Freystadt
für den Personenverkehr übergeben werden. Die Verlängerung
nach Dietfurt erfolgte 1909, erst am 14. Mai 1930 war dann das Netz
mit der Verbindung nach Eichstätt komplett.
Die Strecke war zunächst mit Personen- und Güterverkehr
gut ausgelastet. Zum Teil grub sie damit dem Ludwigskanal "das
Wasser ab", zum Teil ging sie mit ihm aber auch eine gute Symbiose
ein.
Die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs nach dem 2. Weltkrieg
bedrohte jedoch zunehmend auch die Existenz der Bahn: Im Oktober
1955 wurde die Strecke Beilngries-Eichstätt eingestellt, im
Juli 1960 der Personenverkehr zwischen Greisselbach und Freystadt,
wo dann 1977 diese Strecke ganz aufgelassen wurde.
Der Abschnitt Beilngries-Dietfurt wurde 1967 still gelegt.
Der Bau des Main-Donau-Kanals lies dann auch die restliche Strecke
Neumarkt-Beilgries überflüssig erscheinen.
Am 26. September 1987 verkehrte der letzte Personenzug, der letzte
Güterzug 1989. Im September 1989 wurde die Strecke abgebaut.
Der Teil Neumarkt-Schlierferhaide (Schleuse 32) wurde erhalten,
sogar für Schwerverkehr ausgebaut und in ein privates Anschlussgleis
für das Bauunternehmen Max Bögl umgewandelt. Mit etwas Glück kann man dabei
Privatbahn-Loks aus ehemaligen Staatsbahnbeständen treffen.
Anmerkung:
Unter den Titel "Sulztalbahn" stand hier bis vor Kurzem eine umfassende Dokumentation der Strecke.
Mit Aufnahmen, die mir ein kompetenter Fachmann aus seinem Privatbesitz zur Verfügung stellte.
Leider gab es da auch hier wieder Menschen, denen das mißfiel und die dem Bildeigentümer empfahlen, solche Publikationen zu unterlassen. So wurde dieser Teil wieder entfernt.
Sorry!
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