Schiffsreiter
Wirt
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Schiffsreiter
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Schiffsreiter
Wirt
Schiffsreiter
Wirt
Schiffsreiter
Wirt
Schiffsreiter
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Ich brauch
für heut nacht einen Stall für meinen Gaul.
Du kannst ihn bei mir unterstellen. Und du?
Ich schlaf immer bei meinem Gaul, das weißt ja.
Zum Essen kommst aber schon in die Gaststube. Ich hab gschlacht und
es gibt frische Blut und Leberwürscht.
Die großen Zwiebel, von denen ich dir das letzte Mal erzählt
hab, hab ich heut dabei, und noch was anderes, das nennt sich Paprika.
In Regensburg hab ich des von Ungarn kriecht.
Kommst du jetzt von Regensburg?
Ja, diesmal haben wir Holzstämme aus dem Bayer. Wald geladen.
Die im Ruhrgebiet brauchen in ihre Gruben so viel Holz, da langt des
net, des im Reichswald gschlagen wird und des ihr im Röthenbacher
Hafen lagert.
Wann seid ihr denn dann droben im Ruhrgebiet?
So weit geh ich net mit. In Bamberg muß des Holz auf andere
Schiffe umgeladen werdn. Der Mein ist ja so flach und da haben die
Kanalschiffe zu viel Tiefgang. Die Schiffe im Main sind viel breiter,
die passen dann net
in die Kanalschleusen.
Hast dein Gaul schon getränkt?
Freilich, das ist immer das erste was ich tu. Und gfüttert,hab
ich ihn auch schon, mit Hafer (Hoabern). Die Viecher müssen sich
ja so plagen, daß an leid tun könner.
Und bei jeder Brücke muß mers ausspanner,und außen
rumführn. Hätten die net alle Brücken so wie die in
Sorg bauer könner, da kann mer wenigstens mit dem Gaul das Schiff
durchziehn.
Wem sagst des.
Halt nu was. Paß bloß auf, wennst morgn früh um 4er
gehst, daß dei Latern ausgmacht hast. Net daß mer so geht
wie in Kriechbaum. Den sei Stall is abbrennt, wall a Gaul a Latern
umgestoßen hat.
Ja, glei kumm ich in die Gaststubn. Erst schau i nu amal nach meim
Gaul und bürscht nern aweng und sag nern "Gut Nacht".
Text: G.
Vollmuth
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