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RÖTHENBACH BEI ST. WOLFGANG - WIRTSBRUNNER


Beim Wirtsbrunner in Röthenbach

Den Wirtsleuten sitzt die Röthenbacher Kirchweih noch in den Knochen. Vier Tage sonnigster Sommer. "In unserer Küchn, am Herd, hammer 68 Grad ghabt", sagt Georg Brunner.
Der Wirtsgarten war immer voller Leute, die alten Linden und Kastanien und ein Zelt spendeten Schatten. "Und durschtich warn die Leit". Vor der renovierten "Fuhrmannsklause" drehte sich ein Kettenkarussell, auf den Sitzen konnte man hoch über die vor einigen Jahren erneuerte Sandstein¬mauer fliegen. Am Abend spielte im Hof eine Kapelle ("Just Dancing") und Kinder und Erwachsene tanzten auf dem Kopfsteinpflaster.

"Dort, wo das Musikpodium gstandn is, war früher unser Brunnen. Ja a die Pferde sin dort tränkt worn. Die Schiffsreiter ham bei uns übernachtet. Wir ham an Fremdnstall ghabt, für Schiffer, Heubauern, Fuhrleut. Früher sin Salz, Weizen und Gerschtn transportiert worn, und Tand, und im Herbst Kartoffl, die hams ja in der Stadt a braucht.
50 Gäul ham bei uns nächtign könner, mer hat des an die Ringli abzähln könner.
Nachm Kriech warn in die Stallungen Soldaten der ungarischen Wlasowarmee, die für die Deutschn kämpft ham, unterbracht. Wir ham heut no an Uniformmantel von denern, den leiher mer immer an Pelzmärtl aus.
Dann sin die Pferde vo FlÜchtlingsfamlilien ausm Sudetenland untergstellt worn.
1959 hammer die Ställ dann umbaut.

Die Schiffsleut sin manchmol von weit her kummer, sie ham große Zwiebel, Paprika und Mais ausm Balkan mitbracht, des hats bei uns net gem.
Der Röthnbacher Hafn war a Ruhehafn. Die Schiffsbesatzung hat af ihrm Boot gschlafn, der Reiter mit seim Pferd bei uns. Im Hafn is Grubenholz ausm Reichswald verladn worn, des war für die Kohlnzechn im Ruhrgebiet bestimmt. Der Wendlstaner Hafn war klänner, dort homs hauptsächlich Sand¬stein verladn."

1468 ist ein Gasthaus "Ziegelwirt" urkundlich erwähnt; später hieß es "Zur Salzscheibe" und dann "Schwarzer Adler". Auf dem Platz wurde 1641 das Gasthaus zur Post, eine "Thurn und Taxis'sche Postablage", erbaut. Während des 30jährigen Krieges wurde es zerstört (niedergebrannt). Seit 1884 ist das Gasthaus im Besitz der Familie Brunner.

"Schaun Sie sich meine Lampen an. Ich hab sie extra anfertign lassn. Eine Salzscheibe, der schwarze Adler, ein Posthorn, und die Jahreszahl 1975 sin auf den Scheiben aufgmalt."

"Was des Einstelln von so am Gaul damals kost hat, weiß ich nimmer, aber bestimmt net mehr als wie a Pflasterzoll." Georg Brunner zeigt auf eine Pflaster und Brückenzoll Ordnung der Gemeinde Röthenbach vom 27. April 1883, die gerahmt in der gemütlichen Wirtsstube hängt.

"Von allen das Pflaster und Brücken in Röthenbach berührenden Tieren und Fuhrwerken wird ein Pflaster und Brückenzoll in folgenden Tarifsätzen erhoben:


1. Von jedem Zugtier in Anspann: 0,10 M
2. Von jedem leergehenden Pferd, Maultier, Esel oder Stück Hornvieh, dann von jedem berittenen Pferd: 0,05 M
3. Von Jung und Kleinvieh als Fohlen, Kälber, Schafe,
Ziegen und Schweine: 0,02 M
4. In heerdeweisen Triebe von je 20 Stück: 0,2 M


Die Gemeindeverwaltung - Doffin, Bürgermeister"

Gudrun Vollmuth


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last update: roethenbach_wirtsbrunner.htm / 05.06.2008
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