HOME   |    HOBBIES   |   LUDWIGSKANAL   |   MAIN-DONAU-KANAL   |   KRIPPEN   |   EISENBAHN   |   KONTAKT   |   SITEMAP

WAS IST NEU?
 
GEOGRAPHIE
GESCHICHTE
VERKEHR
REGISTER
SITEMAP
 
SCHLEUSEN UND ORTE
LUDWIGSKANAL:
 
TITEL & PROLOG
SCHLEUSE 1 - 25
Kelheim - Mühlhausen
SCHLEUSE 26 - 50
Mühlhausen - SCHWARZENBRUCK
SCHLEUSE 51 - 75
SCHWARZENBRUCK - Nürnberg
SCHLEUSE 76 - 100
EPILOG
Nürnberg - Bamberg
 
SCHLEUSE
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
 
MAIN-DONAU-KANAL
SULZTALBAHN
DONAU
MAIN
 
LINKS & LITERATUR
BILD & TEXTNACHWEIS
WENDELSTEIN - SCHLEUSENGESCHICHTEN
Josef Bauer, 98 Jahre alt, erzählt vom Kanal:

Der Hafenbetrieb fand bis 1945 statt.

Aus Beilngries oder Neumarkt wurde Erlenholz (Irlholz) angeliefert, weil die Wendelsteiner Drechsler dort ein Waldstück zur Nutzung gepachtet hatten. Der Transport des Holzes erfolgte in ganzen Stämmen oder in 4 cm Dielen.

Holzabnehmer waren die Wendelsteiner Drechslereien (Metz, Polster, Gempel, Galsterer, Felsner, Schwab, Reck). Das Holz wurde vor dem Hafen in Höhe des Bahnhofsgebäudes entladen, bzw. die Drechslerei Reck hatte eine eigene Entladestelle hinter der Werkshalle (nach der Kanalbrücke). Für das Entladen außerhalb des Hafens mussten die Drechsler eine Gebühr an das zuständige Kanalamt (in Nürnberg) entrichten.

Die Arbeit des Entladens verrichteten die Gesellen und teilweise auch Hilfswillige.
Auf Fuhrwerken (Pferde , Ochsen , Kuhgespanne) wurde das Holz weggefahren. Ein Fuhrwerk stellte Herr Krauß (Besitzer von zwei Kanalschiffen), dem manchmal seine Tochter Liesl half. Auch zwei Pferdefuhrwerke der Wendelsteiner Brauerei Lang & Maisel kamen zum Einsatz, wenn Herr Krauß nicht konnte.

Da die mit Pferden getreidelten Schiffe oft mehrere Tage unterwegs waren, kam es vor, dass an einem Tag kein Schiff ankam, am nächsten Tag sogar 3 - 4.
Seit 1912 waren auch zwei Motorschiffe auf dieser Strecke im Einsatz; sie gehörten dem Nürnberger Unternehmer Dissler.
Im Hafen wurden auch Ziegelsteine aus Worzeldorf angeliefert.

Verladen wurden in Wendelstein nur Pflastersteine und Sandsteinquader. Pferdefuhrwerke holten Steine aus den Steinbrüchen, die im Hafen erst endgültig zugeschlagen wurden. Die Pflastersteine wurden durch eine Menschenkette aufs Schiff verbracht, die Quader wurden auf zwei Holzstangen dorthin getragen.

Die Mutter von Herrn Bauer hat am Hafen "Bröckerla geklopft" (der Sandsteinbruch wurde von Hand zu Schotter verarbeitet). Den Lohn berechnete Steinbruchbesitzer Jegel nach seinem speziellen "Jegelmaß". Er sprang über den Haufen der zerkleinerten Steine, und wenn er "mit den Füßen hängen blieb", erhielt die Arbeiterin eine Mark mehr Lohn.

Der Treidelbetrieb ging morgens bei Tagesgrauen zwischen 3 oder 4 Uhr los. Die Schiffe fuhren auf Nürnberg "nei" und auf Neumarkt "naus". In Richtung Nürnberg wurden die Schiffe immer links getreidelt. Den mit Sandsteinen beladenen Schiffen worden zwei Pferde vorgespannt. Die Treidelpferde gehörten den Schiffsbesitzern; während der Fahrtzeit wurden die Pferde nicht ausgetauscht.

Radfahren war am Kanal verbieten, man konnte aber eine KANALKARTE zum Preis von drei Reichsmark, was damals einem Tageslohn entsprach, erwerben.

Jörg Ruthrof



nach_oben
ZURÜCK ZU HEUTE
WENDELSTEIN

HOME   |    HOBBIES   |   LUDWIGSKANAL   |   MAIN-DONAU-KANAL   |   KRIPPEN   |   EISENBAHN   |   KONTAKT   |   SITEMAP

last update: wendelstein_schleusengeschichten1.htm / 05.06.2008
created by: © - GRÜNER -
history by: © - VOLLMUTH -