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           VERKEHR / TECHNIK - SCHIFFE LUDWIGSKANAL 
             
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          SCHIFFE 
            AUF DEM LUDWIGSKANAL 
             
            Die Planungen Pechmanns sahen gewöhnliche Schiffe, - "Regelkähne" 
            - mit einer Länge von 80 - 84 Fuß (= 23,3 m - 24,5 m) vor. 
             
            Schiffe, die zum Transport von Bauholz - "Langholzkähne" 
            - bestimmt waren, sollten 100 - 104 Fuß (= rund 30,0 m) lang 
            sein. 
            Die Breite der Schiffe auf der Wasserfläche war auf einheitlich 
            14½ Fuß (= ca. 4,2 m), die Breite am Boden auf 14 Fuß 
            (= ca. 4,0 m) festgelegt.  
            Der Tiefgang sollte voll beladen maximal 4 Fuß (= ca. 1,16 m) 
            betragen. 
            Es ergibt sich damit eine Tragfähigkeit zwischen etwa 1500 und 
            2000 Zentnern (rund 100 - 120 Tonnen). 
             
             
            Unter dem Faktum, dass zum Zeitpunkt der Planung des Kanals auf dem 
            Weg zwischen Kelheim (Regensburg) und Bamberg (Nord-Süd-Verbindung 
            Bayerns) für das Tranportaufkommen nur Pferdefuhrwerke und Ochsenkarren 
            zur Verfügung standen, waren die neuen Tranportmöglichkeiten 
            des Kanals ein riesengrosser Sprung vorwärts. 
            Ein Nebeneffekt: Die einheitlichen (relativ geringen) Kanalgebühren 
            ersetzten die vielen Strassen-, Brücken- und Wegezölle der 
            damaligen Zeit. Damit waren diese Handelshemmnisse umgangen. 
             
             
            Der Antrieb der Schiffe war: 
            Standard: 1 Pferd,  
            Die Altmühl aufwärts: 2 - 3 Pferde  
            Im späteren Verlauf kamen (Schlepp-) Dampfer und Motorschiffe 
            zum Einsatz. 
            Für den Ludwigskanal, als (fast) reinen Stillwasserkanal (Treidelkanal), 
            reichten geringe Motorleistungen von etwa 30 - 50 PS. 
             
            Schiffsbesatzung: 
            1 Steuermann 
            1 Mann auf der "Pflicht" (Vorne) 
            1 Person in der Kajüte 
            1 Pferdeführer (Treiber, Schiffsreiter). 
             
             
            Anfangs bestanden die Kanalschiffe aus Holz. Bei guter Pflege erreichten 
            sie eine Lebensdauer von rund 30 Jahren. Holzschiffe wurden noch bis 
            1940 gebaut, doch bereits ab der Jahrhundertwende setzten sich zunehmend 
            Schiffe aus Stahlblech (Eisenkähne) durch. 
             
            Haupttransportgut für die Kanalschiffer war vor allem Langholz 
            aus den Forsten um Kelheim. Daneben wurden auch Getreide, Mehl, Zucker 
            und Maschinenteile befördert. Ein mehr regionales Transportgut 
            waren Sandsteine aus den Brüchen um Worzeldorf, Röthenbach 
            und Wendelstein. In Worzeldorf stand zudem direkt am Kanalhafen eine 
            Ziegelei, die ihre Produkte über den Wasserweg nach Nürnberg 
            und Umgebung lieferte. Auch in Rasch gab es in unmittelbarer Nähe 
            der Lände eine Ziegelei. 
            Wie viele Bauten in Nürnberg und Fürth um die Jahrhundertwende 
            sind wohl aus Steinen errichtet, die damals über "unseren" 
            Kanal transportiert wurden, wie viele Strassen wohl mit Steinen gepflastert, 
            die diesen Weg nahmen. 
            Aus Röthenbach und Wendelstein kamen zudem die im weiten Umkreis 
            bekannten Mühlsteine aus den Brüchen um diese Orte. Auch 
            für sie war der Wasserweg des Kanals die beste Transportmöglichkeit. 
            Auf den Bildern zu Schleuse 81 ist gelegentlich ein Schleppzug mit 
            Tankschiff (Petroleum?) erkennbar. 
             
            Die Personenschifffahrt spielte auf dem Kanal - bis auf wenige Ausflugsfahrten 
            im Altmühltal - nur eine untergeordnete Rolle. Eine Ausnahme 
            waren die "Schlagrahmdampfer" von Weigel, die regelmässig 
            von Fürth nach Kronach verkehrten. 
             
            Ein durchgehender Verkehr vom Main zur Donau war, obwohl zu Beginn 
            grundsätzlich vorgesehen, - bis auf Ausnahmen - nicht möglich, 
            da nach Fertigstellung des Kanals, sowohl der Main, als auch die Donau 
            noch nicht genügend ausgebaut waren. 
            Überstellungsfahrten, wo es trotzdem gelang, waren "Einmal-Ereignisse". 
            Ansonsten musste in Bamberg, bzw. in Kelheim umgeladen werden. 
             
             
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          Text: In Anlehnung an: "Schiffe auf dem Ludwigskanal": Franz Kirsch und Hans Pilz, in: Donau-Schifffahrt Bd. 6 - Arbeitskreis Schifffahrts-Museum Regensburg e.V.
             
            Weitere Angaben  aus Schleusenbüchern, 
            Registrierlisten und persönlichen Aufzeichnungen. 
             
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