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Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld


Video "Lieder vom Glauben": "Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld"
[Bläserteam des ejw]


1. Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
der Welt und ihrer Kinder;
es geht und büßet in Geduld
die Sünden aller Sünder;
es geht dahin wird matt und krank,
ergibt sich auf die Würgebank,
entsaget allen Freuden;
es nimmet an Schmach, Hohn und Spott,
Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod
und spricht: "Ich will´s gern leiden."

2. Das Lämmlein ist der große Freund
und Heiland meiner Seelen;
den, den hat Gott zum Sündenfreind
und Sühner wollen wählen:
"Geh hin, mein Kind, und nimm dich an
der Kinder, die ich ausgetan
zur Straf und Zornesruten;
die Straf ist schwer, der Zorn ist groß,
du kannst und sollst sie machen los
durch Sterben und durch Bluten."

3. "Ja, Vater, ja von Herzensgrund,
leg auf, ich will dir´s tragen;
mein Wollen hängt an deinem Mund,
mein Wirken ist dein Sagen."
O Wunderlieb, o Liebesmacht,
du kannst - was nie kein Mensch gedacht -
Gott seinen Sohn abzwingen.
O Liebe, liebe, du bist stark,
du streckest den in Grab und Sarg,
vor dem die Felsen springen.

4. Mein Lebetage will ich dich
aus meinem Sinn nicht lassen,
dich will ich stets, gleich wie du mich,
mit Liebesarmen fassen.
Du sollst sein meines Herzens Licht,
und wenn mein Herz in Stücke bricht,
sollst du mein Herze bleiben;
ich will mich dir, mein höchster Ruhm,
hiermit zu deinem Eigentum
beständlich verschreiben.

5. Ich will von deiner Lieblichkeit
bei Nacht und Tage singen,
mich selbst auch dir nach Möglichkeit
zum Freudenopfer bringen.
Mein Bach des Lebens soll sich dir
und deinem Namen für und für
in Dankbarkeit ergießen;
und was du mir zugut getan,
da will ich stets, so tief ich kann,
in mein Gedächtnis schließen.

6. Das soll und will ich mir zunutz
zu allen Zeiten machen;
im Streite soll es sein mein Schutz,
in Traurigkeit mein Lachen,
in Fröhlichkeit mein Saitenspiel;
und wenn mir nichts mehr schmecken will,
soll mich dies Manna speisen;
im Durst soll´s sein mein Wasserquell,
in Einsamkeit mein Sprachgesell
zu Haus und auch auf Reisen.

7. Wenn endlich ich soll treten ein
in deines Reiches Freuden,
so soll dein Blut mein Purpur sein,
ich will mich darein kleiden;
es soll sein meines Hauptes Korn,
in welcher ich will vor den Thron
des höchsten Vaters gehen
und dir, dem er mich anvertraut,
als eine wohlgeschmückte Braut
an diener Seite stehen.


Text:
Paul Gerhardt, geb. 1607 in Gräfenhainichen (Sachsen), nach dem Studium der Theologie in Wittenberg Hauslehrer in Beriln, 1651 Propbst in Mittenwalde (Mark Brandenburg), 1657 Pfarrer an St. Nikolai in Berlin; 1667 seines Amtes enthoben, weil er aus Gewissensgründen als überzeugter Lutheraner dem Toleranzedikt des reformierten Großen Kurfürsten nicht zustimmen konnte, 1669 Archidiakonus in Lübben (Spreewald); dort gest. 1676. Seine etwa 130 Lieder zeichnen sich durch sprachliche Schönheit und Natürlichkeit aus; auf dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges spiegeln sie persönliches Gottvertrauen und christliche Heilserfahrung; Crüger und Ebeling vertonten und veröffentlichten seine Gedichte; Gerhardt gilt als der bedeutendste und bekannteste Kirchenlieddichter nach Luther.

Melodie:
Wolfgang Dachstein, geb. um 1487 in Offenburg (Baden), 1503 Student in Erfurt gleichzeitig mit Luther, Dominikanermöch, 1520 Organist am Münster in Straßburg, 1524 an der Thomaskirche, Mitverfasser der Straßburger Gottesdienstordnung von 1524, gest. 1553 in Straßburg.


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last update: ein_laemmlein_geht_und_traegt_die_schuld.htm / 09.12.2014
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